„1521 Jahr bei Merten Schnee derzeit Herr zu Tannenberg“ (siehe Foto),

lesen wir auf unserem Altar.

 

 

 

 

 

 

 


Um das Jahr 1520 kaufte der Fundgrübner und Annaberger Ratsherr Martin Schnee das Rittergut

Tannenberg. Dass er sich im Dorf gut einführte beweist seine großzügige Schenkung an die Kirche, der er 1521 einen neuen Altar stiftete. Für dessen Aufstellung war es erforderlich die Giebelwand der Kirche abzubrechen und den Altarraum zu erweitern. Über Ausmaß und Aussehen des alten Altars gibt es keine Überlieferung.

Mit der Herstellung des neuen Kunstwerkes wurde der Bildhauer Christoph Walther beauftragt. Der aus Breslau stammende Meister war ab 1515 in Annaberg tätig. Dort schuf er u.a. in der Annenkirche den Bäckeraltar und den Altar der Münzknappschaft.

Es ist schon eigentümlich, dass in einer Zeit in der, von Wittenberg ausgehend, die Reformation im vollen Gange war, Tannenberg einen katholischen Marienaltar erhielt. Dies ist der Tatsache geschuldet, dass in unserer Gegend die Reformation erst 1539 nach dem Tod Georg des Bärtigen eingeführt werden konnte.

Unser Altar wurde als Wandel- bzw. Flügelaltar gebaut. Im Zentrum steht im Strahlenglanz auf der Mondsichel Maria mit dem Jesuskind.

Die Predella (den Sockel) schmückt ein Bild mit der schmerzensreichen Maria und dem leidenden Jesus.

Ganz oben im Altaraufbau ist das Schweißtuch der Veronika zu sehen. Laut Legende reichte sie Jesus dieses Tuch auf dem Weg zum Kreuz um Schweiß und Blut vom Gesicht zu wischen. Dabei soll sich das Gesicht Jesu auf wunderbare Weise auf dem Tuch eingeprägt haben.

Auf dem linken Seitenflügel ist der Heilige Nicolaus dargestellt. Ihn erkennen wir an dem Buch mit den drei goldenen Äpfeln.

Dem Heiligen auf der rechten Altarseite kann kein Namen zugeordnet werden, da ihm die linke Hand mit dem Erkennungszeichen fehlt.

Bei geschlossenem Altar wird im Zentrum ein Gemälde sichtbar. Der Engel Gabriel verkündigt der Jungfrau Maria die Geburt Jesu.

Auf der linken Seite sieht man Georg den Drachentöter.

Der heilige Christophorus ist auf der rechten Seite des Altars dargestellt.

Im Bild sieht man, wie er das Christuskind über das Wasser trägt.

Seit 1947 trägt unsere Kirche in Anlehnung an dieses Gemälde den Namen „ St.- Christophorus-Kirche“.

 

                                                                                                                                      Andreas Schreiber